Zollankündigung aus den USA: 100 % US-Zölle auf Arzneimittel
Am Donnerstag kündigte Trump an, dass die USA ab dem 1. Oktober einen Einfuhrzoll von 100 % auf alle markenrechtlich geschützten oder patentierten Medikamente erheben werden. Unternehmen können diese Abgabe jedoch vermeiden, wenn sie ihre Pharmaproduktion in die USA verlagern.
Laut Medienberichten sind die EU und Japan von den neuen US-Zöllen ausgenommen. Großbritannien und die Schweiz hingegen müssen mit 100 % Zöllen auf Arzneimittelimporte in die USA rechnen. Die Pharmabranche zeigte sich enttäuscht und kritisierte den Bruch mit der bisherigen Praxis, Medikamente zollfrei zu handeln. Novartis und Roche sehen sich jedoch nicht betroffen, da die Unternehmen neue Produktionsstandorte in den USA planen.
Diese Ankündigung dürfte globale Lieferketten erheblich unter Druck setzen. Pharmaunternehmen müssen kurzfristig ihre Produktions- und Exportstrategien überdenken, um zusätzliche Kosten zu vermeiden. Besonders für Länder außerhalb der Ausnahmeregelungen, wie Großbritannien oder die Schweiz, könnten Preiserhöhungen, Margenverluste und eine geringere Wettbewerbsfähigkeit drohen.
Gleichzeitig dürfte der politische Druck steigen, Produktionskapazitäten in die USA zu verlagern, was zu einer Verlagerung von Investitionen und Arbeitsplätzen führen kann. Für den US-Markt selbst könnte dies mittelfristig zu höheren Medikamentenpreisen und möglichen Versorgungsengpässen führen, insbesondere bei Produkten, die kurzfristig nicht lokal hergestellt werden können.